Auerochse
Der Auerochse (auch Ur genannt) ist die wilde Stammform aller Hausrinderrassen. Durch starke Bejagung, Lebensraumzerstörung und Verdrängung durch das seit 8.000 Jahren domestizierte Hausrind (Bos primigenius f. taurus) verschwand die Wildform des Auerochsen im 12. bis 14. Jahrhundert. Die letzte Auerochsen-Kuh starb 1627 in Ostpolen.
Die heutige Abbildzüchtung geht zurück auf die Zoodirektoren Gebrüder Heck (deshalb auch Heck-Rind genannt) und orientiert sich an Knochenfunden und steinzeitlichen Höhlenmalereien.
Einst bewohnten Auerochsen die bewaldeten Flusstäler und Niederungen Mitteleuropas. Heute werden sie aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit und Genügsamkeit zur Landschaftsgestaltung und neuen Wildnisentwicklung eingesetzt. Neben Gräsern und Kräutern verbeißen sie auch Gehölze und erhalten so offene Landschaftbereiche. Sie leben in Gruppen miteinander verwandter Kühe mit Kälbern, wobei oft nur eine Kuh die Aufsicht über den „Kindergarten“ inne hat.
Erwachsene männliche Tiere bilden Stiergruppen oder leben als Einzelgänger.